DaWanda
Das Thema der handwerklich hergestellten Produkte mit Tatzenlogo kam für uns das erste Mal im Zusammenhang mit der Internetplattform „DaWanda.de“ auf. Gab es bis dahin für Jack Wolfskin eine klare Grenze, wenn Tatzenprodukte in den von uns angemeldeten Produktbereichen zu kommerziellen Zwecken angeboten wurden, wurde im Falle DaWanda schnell klar, dass diese Regelung nicht im gleichen Maße für Hobbybastler und Kleinstgewerbetreibende gelten kann.
Unter die zehn Abmahnungen, die wir in diesem Zusammenhang verschickt hatten, fielen nach unseren Recherchen deshalb auch ausschließlich Produkte, die aus unserer Sicht maschinell hergestellt wurden und nicht als selbstgebastelt gelten konnten. Alle betroffenen Produkte wurden im geschäftlichen Verkehr vertrieben. Diese Abmahnungen wurden mit der Entfernung der Produkte aus dem Angebot von uns als erledigt angesehen.
Im Vorfeld der Abmahnungen für Angebote auf dieser Internetplattform ging Jack Wolfskin Anfang Oktober 2009 mit einer Liste von 46 Produkten, die auf den ersten Blick eine Verwechslungsgefahr nahe legten, auf den Plattformbetreiber von DaWanda.de zu. Diese Produkte wurden vom Betreiber der Plattform daraufhin umgehend gelöscht. Wir konnten dadurch aber leider nicht ausschließen, dass darunter auch Handarbeiten waren, bei denen wir andere Maßstäbe angelegt hätten.
Die Auseinandersetzung mit den Nutzern von DaWanda eskalierte daraufhin sehr schnell. Wir wissen heute, dass wir damals zu langsam, falsch und inkonsequent gehandelt haben. Uns ist bewusst, dass wir einen lehrbuchhaften „Shitstorm“ erzeugt haben und im #Neuland Social Media unbeholfen unterwegs waren.
Noch während DaWanda haben wir viel gelernt. Wir sind nach Aufklärung der einzelnen Fälle sofort zu einem lösungsorientierten Dialog mit den Betroffenen übergegangen. Dies konnte den damaligen Konflikt dann lösen, wofür wir in der Folge mit dem oskr, einem Award für vorbildliches Konfliktverhalten im Social Web, ausgezeichnet wurden. Lieber als eine Auszeichnung wäre uns allerdings ein glücklicherer Kommunikationsweg im Vorfeld gewesen; das haben wir sicher nicht gut hinbekommen.
Um in Zukunft solche Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen, haben wir uns einen Verhaltenskodex in Sachen Markenrechtsvorgehen auferlegt, wonach generell erst das Gespräch mit den Betroffenen gesucht wird. Kosten entstehen dabei für die Betroffenen bei einer einvernehmlichen Lösung nicht.